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Thursday, 3 October 2019

DIE WILLIGEN VOLLSTRECKER DES PROGRESSIVISMUS (GERMAN)

Von James Lawrence

Die jüngste Welle von weiß-nationalistischen Massenerschießungen ist von den progressiven Medien aufgegriffen worden, die hart daran arbeiten, jede davon in Wasser auf der Mühle der gesteigerten Überwachung und Unterdrückung weißer Männer zu verwandeln. Ich stelle mir vor, daß sie ein Gefühl der Rechtfertigung, sogar des Erfolgs haben müssen, unter den protestierenden Bekennungen zu empörter universaler Liebe. Was zuerst als bescheidene Verleumdung lange vor der Mehrzahl der Tötungen erfunden wurde, nämlich die Fake News, daß weiß-nationalistischer Terrorismus eine größere Bedrohung sei als jener von Linken und ihren ausländischen Verbündeten, wird nun vor unseren Augen schnell zu einer Tatsache. Und wir würden von dem Trick sicherlich getäuscht werden, wenn wir nicht gesehen hätten, wie er sich im Fall der „Neonazi-Alt-Right“ abspielte, die am Ende jeder gegen sie gerichteten Verleumdung der Medien gerecht wurde.

Bevor ein junger weißer Mann sein Leben zusammen mit dem von anderen wegwerfen kann, um einen weiß-nationalen Terrorakt als Wasser auf die Mühlen der Medien zu begehen, muß eine Anzahl von Hürden in seinem Kopf weggeräumt werden. Zuallererst muß er „radikalisiert“ werden, d. h. im Grunde sich bewußt werden, daß weiße Männer im Westen angegriffen werden, und wütend genug, um sich zu politischer Gewalt zu entschließen. Dann muß er seine Absicht in einer Weise ausführen, daß es das progressive Narrativ bezüglich „Rassismus“ bestätigt – was vor allem bedeutet, seinen Zorn nicht gegen die großteils weißen Leute an der Macht zu richten, sondern gegen zufällig ausgewählte Unschuldige in Minderheitengruppen, die kollektiv mit den Machthabern verbündet sind. Und schließlich muß etwas den naheliegenden Einwand übersteuern, daß seine Taten die Dinge nur noch schlechter machen werden, indem sie weitere Gründe für den Krieg gegen weiße Männer liefern. Diese Hürden plus Tod oder lebenslängliches Gefängnis wären genug, um fast jeden abzuschrecken, daher können wir annehmen, daß eine ausgeklügelte terroristische Ideologie nötig ist, um sie alle zu beseitigen.

Wenn wir diese Ideologie verstehen würden, könnten wie die Manifeste konsultieren, die von den Killern Dylann Roof, Brenton Tarrant, John Earnest und Patrick Crusius geschrieben wurden (sie hier zu verlinken hieße, diese Seite oder gewisse Kategorien ihrer Leser zu gefährden, aber sie alle sind leicht genug zu finden). Sie liefern ausreichend Beweise, daß die Autoren im Grunde geistig gesund und klarsichtig waren; daß sie keine stereotypischen irrationalen, hasserfüllten „Rassisten“ waren (Roof wuchs ohne Feindseligkeit unter Schwarzen auf, Tarrant spricht in hohen Tönen über Drittweltvölker, Crusius zeigt keinen persönlichen Hass gegen Hispanics); und daß die meisten von ihnen nicht so tief in rechten Vorstellungen steckten, daß sie zu nuanciertem Denken unfähig wären. Ohne Ausnahme waren sie primär von jüngsten politischen Entwicklungen motiviert – darunter der Trayvon-Hoax, die Rassenaustauschpolitik und die Tolerierung von islamischem Terror in europäischen Ländern und die Aussicht auf eine Übernahme der Vereinigten Staaten durch die Demokratische Partei mittels ihres Wählerimport-Schwindels. (Earnests Manifest erscheint auf den ersten Blick als Ausnahme, da er atavistischen Antisemitismus zur Schau trägt, aber es ist klar, daß er einfach „den Juden“ die Schuld an den neuesten Verrücktheiten der fortlaufenden Kulturrevolution im Westen gibt.)

Diese Tötungen bestätigen also die seit langem exisitierenden Vorhersagen – und nicht so geheimen Hoffnungen – intellektueller weißer Nationalisten. Genauso wie sie erwarteten, hat der ständige Kotzestrom aus anti-weißem Hass von Progressiven und ihren nichtweißen Verbündeten bei vielen weißen Männern eine Belagerungsmentalität erzeugt. Anstelle des Doppelstandards der rassischen Toleranz wollen sie einen einzigen Standard, der auf dem beruht, was für die nichtweißen Gruppen in der progressiven Koalition gilt, was natürlich einen demagogischen, nationalistischen und selektiv gewaltbefürwortenden Standard bedeutet. Wo die weißen Nationalisten irren, ist die Annahme, daß diese weiße Reaktion 1) eine „unbeabsichtigte Folge“ der progressiven Ideologie und 2) ein fataler Fehler in dieser Ideologie ist, wie Marx‘ angebliche „Verelendung des Proletariats“ im Kapitalismus, die nach einem bestimmten Punkt eine unvermeidliche und automatische Ausgleichsreaktion erzeugen wird.

Ich finde das kaum weniger naiv, als wenn ergraute alte Konservative über „fehlgeleitete gute Absichten der Liberalen“ reden, die „unbeabsichtigte Folgen“ produzieren, die berichtigt werden, sobald sie erkannt werden. Wenn die meisten vernünftigen weißen Nationalisten glauben, wie ich denke, daß sie es tun, daß Terrorakte durch Weiße nur die Linke energetisieren und mehr Repression rechtfertigen, würde es dann sinnvoller sein anzunehmen, daß die weiße Reaktion gegen Nichtweiße in irgendeiner Weise in den Progressvismus eingebaut ist?

Zugegeben, Progressive denke von sich bestimmt nicht, daß sie gewöhnliche Weiße zu rassischer Gewalt anstacheln. Und es gibt sicherlich wahrhaft unbeabsichtigte Konsequenzen bei ihrer Kulturrevolution, wie die Eroberung des Weißen Hauses durch Donald Trump [der Übersetzer verdreht die Augen], die etliche Journalisten in den Tiefen ihres Schocks dazu brachte, die Weisheit des antiweißen Hasskarnevals zu hinterfragen. Aber rückblickend war die Wild Card das Erscheinen eines abtrünnigen Milliardärs, der gewöhnlichen Weißen Patronage bot, nicht die öffentliche Unzufriedenheit selbst, die Progressive jahrzehntelang gerne geschürt hatten. Das Verschwinden der von Trump gebotenen politischen Lösung und die Unterdrückung seiner friedlichen Unterstützer hat eine definitive stimulierende Wirkung auf den weiß-nationalistischen Terrorismus gehabt, wie man in den Manifesten sehen kann (denen von Tarrant und Earnest), die direkt Trumps Nichterfüllung seiner Versprechen erwähnen, aber ich habe keine Seelenerforschung progressiver Kommissare wegen dieser Tatsache gesehen.

Der schleichende Verdacht wird plausibler, wenn wir fragen, warum die Schützen unschuldige Nichtweiße und Juden angriffen, statt Journalisten, Bürokraten oder Politiker ins Visier zu nehmen, was natürlich keineswegs eine ratsame Handlungsweise gewesen wäre – im Gegensatz zum Linkentum ist keine Form von Terrorismus gut für die Sache der Rechten -, aber wenigstens hätte es diejenigen getroffen, die für die antiweiße Politik verantwortlich sind. Die leichte Antwort ist, daß, obwohl manche der Manifeste ein vages Wissen um höhere Mächte zeigen („Eliten“, „Konzerne“), die zu Rassenkonflikt anstiften und davon profitieren, der Fokus fast gänzlich auf Minderheiten niedriger Ordnung liegt, die von den Machthabern beschirmt werden. Tarrant zum Beispiel wiederholt einen häufigen, den Wagen vor das Pferd spannenden Denkfehler, wenn er die Kulturrevolution in Europa als „Mosleminvasion“ darstellt, bei der progressive Eliten als sekundäre „Rasseverräter“ agieren – als ob es die „Verräter“ wären, die in Lumpen zu den „Invasoren“ betteln gingen, nicht umgekehrt.

Weiße Nationalisten würden sagen, daß dieser Fokus das natürliche Produkt von „Rassebewußtsein“ ist. Aber er ist auch das Ergebnis einer riesigen Propagandaanstrengung, die so weit wie möglich die Existenz eines etablierten Machtzentrums im Westen verschleiert und uns glauben macht, daß westliche Eliten sich gegen Weiße der unteren Schichten wenden, um dem unwiderstehlichen Aufstieg von Nichtweißen entgegenzukommen, wo sie in Wirklichkeit jene Nichtweißen genau deswegen importieren und bestärken, um Weiße der unteren Schichten zu erdrücken. Dies wird teilweise erreicht, indem prominente, bösartig antiweiße Minderheitenfiguren – die Ta-Nehisi Coateses und Alexandria Ocasio-Cortezes – hochgehoben und gemäß den mystischen Dogmen von der „Repräsentation“ als Avatare nichtweißer Gruppen dargestellt werden, obwohl sie üblicherweise bloß willfährige Kreaturen der progressiven Patronagemaschine sind. Indem ich die Aufmerksamkeit darauf lenke, will ich nicht konservativen Wahnvorstellungen von rehäugigen noblen Wilden in die Hände spielen, die sich danach sehnen, „von der Plantage wegzukommen“; die meisten Nichtweißen sind wahrscheinlich recht zufrieden mit ihren beträchtlichen Privilegien gegenüber Weißen. Aber die Dinge sind eindeutig so eingerichtet, daß der maximale weiße Zorn sich gegen diese Gruppen richtet, was sie an ihre Abhängigkeit vom Schutz durch die Regierung erinnert und eine Allianz zwischen hochgestellten Progressiven und niedrigstehenden Minderheiten aufrechterhält, die oft Risse zu bekommen droht.

Dies läßt nur noch die letzte Hürde übrig, die Tatsache, daß weiß-nationalistischer Terror offenkundig der Sache der Dissidenten schadet und der Kulturrevolution hilft. Schauen wir, was Tarrant in seinem Manifest zu sagen hatte:
Ich erwarte nicht nur, [aus dem Gefängnis] freigelassen zu werden, sondern ich erwarte auch schließlich einen Friedensnobelpreis zu bekommen, wie der dem Terroristen Nelson Mandela gegeben wurde, als sein eigenes Volk den Sieg errang und die Macht übernahm.
So sehr das auch von Sarkasmus eingefärbt sein mag, ergibt keiner dieser Amokläufe geistig gesunder junger Männer Sinn außer im Kontext ihres Glaubens an den offiziellen Mythos von der Kulturrevolution, daß sie eine Abfolge echter spontaner Volkserhebungen ist, die von rechten Kräften imitiert werden kann. Und nachdem die Volkserhebung ein Drehbuch ist, das von der Linken geschrieben und von „tugendhaften Terroristen“ wie Mandela ausgeführt wurde, können vernünftige weiße Nationalisten nie darauf hoffen, die Köpfe ihrer Unterstützer von terroristischer Gewalt zu säubern. Die Mechanismen der Patronage, die es ermöglichen, daß linke Gewalt geschätzt wird (während rechte Versuche, sie zu imitieren oder sich auch nur dagegen zu wehren, verurteilt werden), werden in den Manifesten nie erwähnt, die voll von schwingenden Pendeln, Atmosphären der Veränderung, Abspaltungen, Agitationen und anderen Rätseln der demokratischen Alchemie sind.

Es stellt sich heraus, daß die ausgeklügelte terroristische Ideologie, die den weißen Nationalismus antreibt und ohne die kein geistig Gesunder motiviert wäre, es zu versuchen, der Progressivismus ist, und im weiteren Sinne dessen Mutterideologie des Liberalismus. Natürlich können seine Botschaften an weiße Männer, ihre eigene Zerstörung hinzunehmen, nicht direkt gesendet werden, sondern müssen vom weißen Nationalismus alias The Stuckment [„das Feststecken“ als Gegensatz zu „Movement“, Bewegung] widergespiegelt werden; aber dieses politische Gebilde hat eine wundersame Fähigkeit gezeigt, jeden gegen Weiße geworfenen Klumpen Scheiße zu nehmen und als ideologische Nahrung umzuverpacken. Die hier diskutierte „Strategie des einsamen Wolfes“ ist ein Musterbeispiel für diesen Prozeß: Sie ist die Verbindungslinie, die vom Stuckment gehorsam zwischen a) der Unterdrückung aller Möglichkeiten für eine das Eigeninteresse verfolgende Politik für weiße Männer und b) der Tatsache gezeichnet wird, daß Progressive es immer noch nötig haben, die resultierenden sporadischen, nutzlosen Ausbrüche weißen politischen Zorns als unter dem Schirm irgendeiner größeren organisierten Bedrohung existierend darzustellen.

Vielleicht sollten wir uns einen leidenschaftslosen Moment lang Zeit nehmen, um die Genialität von all dem zu bestaunen, aber ich kann nicht anders als zu denken, daß diese Manipulationsleistungen unwirksam würden, wenn die Leute auf Seiten der Rechten wirklich aufhören würden, an den Liberalismus zu glauben. Ihnen die Mittel dazu zu geben, ist eine Aufgabe, die die dissidente Rechte, nachdem sie beim ersten Mal versagt hat, das zweite Mal richtig machen muß. Zugegeben, geistige Freiheit von der offiziellen Ideologie zu erreichen wird nicht den Wunsch vieler weißer Männer befriedigen, jetzt etwas zu tun – aber wenigstens wird es sie daran hindern, ihr Leben und das von anderen zu opfern, um die Freiwilligenkommissariaten und rassischen Allianzen ihrer Peiniger zu erhalten.

übersetzt von Lucifex
Das Original: Progressivism’s Willing Executioners

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